TAG 120 – Mile 866 bis Mile 892
Mittwoch 21. August 2019, total 42 Km gewandert.
Die Nacht war sternenklar und trocken. Ich bin ein paar mal aufgewacht weil ich Durst hatte.
Kurz nach 7 bin ich losmarschiert. Zuerst folgte ein Abstieg zum Bear Creek, den man 1 mal queren musste. Der Wasserstand war nicht sehr hoch, das Wasser kam maximal bis zu den Knien. Ich habe für die Querung die Socken und die Innensohlen abmontiert aber die Schuhe haben so viel Wasser aufgesogen, dass ich bis zum Mittag nasse Füsse hatte. 🙁
Es folgte ein Aufstieg zur Bear Ridge. Dort gab es Handyempfang und ich konnte das Hotelzimmer in Mammoth Lakes für Donnerstag reservieren. 🙂
Danach ging es steil hinunter bis zur Brücke über den Mono Creek, wo ich Mittagsrast machte und die Schuhe und Socken trocknete. Der folgende Aufstieg zum Silver Pass war happig aber landschaftlich sehr schön. Um 17 Uhr stand ich auf dem Silver Pass und genoss eine hervorragende Fernsicht, es hatte nur ein paar Cirrus Wolken am Himmel. 🙂
Danach ging’s wieder hinunter zur Brücke über den Fish Creek und zum letzten Mal ein Anstieg über Tully Hole zum Lake Virginia. Am Ende des Sees hab ich noch einen freien Campspot gefunden. Es war bereits halb acht und es wurde rasch dunkel. Das Tageslicht reichte gerade noch um das Zelt aufzustellen und Wasser im See zu Filtern. 🙂
Fürs Abendessen und die abendliche Körper Hygiene brauchte ich dann die Stirnlampe. Das war physisch ein harter Tag, ich bin heute 26 Meilen gelaufen, auf anspruchsvollen Trails mit einigen Fluss Querungen.
Morgen sind es dafür nur noch 15 Meilen bis Red’s Meadow und dann werde ich mir zuerst im Shop ein Bier genehmigen und im Mule Café einen Burger. 🙂
TAG 121 – Mile 892 bis Mile 907
Donnerstag 22. August 2019, total 24 Km gewandert.
Die Nacht war sternenklar und die Luft sehr trocken. Es hatte am Morgen kein Kondenswasser im Zelt, was für die Lage direkt am See doch relativ erstaunlich war. 🙂 Um 7 bin ich gestartet.
Bis zur Mittagsrast unterhalb der Red Cones sind bereits 12 Meilen geschafft. In Reds Meadow angekommen, hab ich mir zuerst ein Bier besorgt und mich draussen vor dem Store hingesetzt. Ich blieb nicht lange alleine. Ein älteres Paar und ein JMT Hiker gesellten sich zu mir. Das Paar hat mir ein weiteres Bier spendiert und so verging die Zeit. 🙂
Plötzlich war es 16 Uhr und ich bin dann mal auf den Bus gehüpft nach Mammoth Lakes. Im Hotel machte ich zuerst die Wäsche und während dem Waschen nahm ich eine ausgiebige Dusche. 8 Tage Dreck mussten weggespült werden. 🙂
Als die Wäsche fertig war, wurde es bereits dunkel. Ich ging ins Roberto’s Café zum Abendessen. Das Lobster Fajita Menu war riesig und seeehr fein, 🙂 ich konnte nicht alles aufessen.
Danach bin ich zurück ins Hotel, mein Bauch war so voll, das er weh tat. 🙁 Ich habe noch kurz einen Blog beantwortet und dann ging’s ab in die Heia. 🙂
TAG 122 – Mile 907 bis Mile 920
Freitag 23. August 2019, total 21 Km gewandert.
Ich habe etwas unruhig geschlafen. Das üppige Abendessen hat definitiv meinen Magen überfordert. 🙁 Um sieben bin ich zum Vons Einkaufszentrum gelaufen, um die Lebensmittel für die nächsten 4 Tage einzukaufen.
Danach gab es im Café neben dem Hotel zum Frühstück einen Breakfast Burrito. 🙂 Anschliessend hiess es Lebensmittel portionieren und den Rucksack packen. Um 10 hab ich ausgecheckt und bin auf den Bus zur Main Lodge gehüpft und dann ging’s mit dem Shuttle zurück nach Red’s Meadow.
Im Red’s Shop hab ich noch 2 Mountain House Nachtessen, 4 Twix, 4 Snickers, ein Bier und einen Moskitospray gekauft und musste dafür satte 55$ blechen. 🙁
Als ich den Proviant draussen im Rucksack verpackte, setzte sich ein Schweizer Ehepaar zu mir, das schon 25 Jahre in LA lebt. Wir haben diskutiert und Bier getrunken und plötzlich war es viertel nach eins. 🙂
Ich bin dann noch schnell ins Mule House Café gegangen, für einen Double Cheeseburger und ein Cola. 🙂 Um 14 Uhr war ich zurück auf dem Trail.
Mit den geplanten 19 Meilen wurde es natürlich nichts bei so einem späten Start, 🙁 zudem bekam ich plötzlich Bauchweh und Durchfall. 🙁 Ich habe meinem Magen wohl etwas zu viel zugemutet in den letzten 24 Stunden. 🙁
Mit grosser Anstrengung habe ich beim Eindunkeln Meile 920 erreicht und das Abendessen im Schein der Stirnlampe gekocht. Es ist ein super Campspot, wenn ich zum Zelt rausschaue, sehe ich die Berggipfel der Ritter Range und einen unendlichen Sternenhimmel. 🙂
TAG 123 – Mile 920 bis Mile 943
Samstag 24. August 2019, total 37 Km gewandert.
Die Aussicht beim Aufwachen war grandios. Die obersten Spitzen der Ritter Range Berggipfel wurden von der aufgehenden Sonne beleuchtet. 🙂
Ich bin um 7 losmarschiert und habe schon bald die 1000 Island Lakes erreicht. Dort bin ich einem Ranger über den Weg gelaufen und er wollte mein Wilderness Permit sehen. Es war alles in Ordnung. 🙂
Weiter ging’s zum Island Pass und kurz vor 12 stand ich bereits auf dem Donahue Pass. 🙂 Die Mittagspause habe ich exakt am selben Ort gemacht, wo wir auf dem JMT 2016 gezeltet haben. 🙂
Dann ging es hinunter zum Lyell Canyon und kurz nach 17 Uhr habe ich den Tuolumne Meadows General Store erreicht. Ich habe mir zuerst gleich mal einen Double Cheeseburger, 2 Bier und ein Twix genehmigt. 🙂
Anschliessend bin ich zum Backpackers Campground gelaufen und habe das Zelt aufgestellt. Der Campground war schon sehr gut gefüllt, wahrscheinlich weil Samstag ist. 🙁
Ich bin nochmals zurück zum Store und habe noch etwas Essen eingekauft bzw. Bier für den Abend und die Akkus geladen 🙂
TAG 124 – Mile 943 bis Mile 968
Sonntag 25. August 2019, total 40 Km gewandert.
Ich habe nicht so gut geschlafen. Irgendein Zelt Nachbar hat die ganze Nacht Bäume umgesägt. 🙁 Ich bin um 6 Uhr aufgestanden, habe ein Müsli gegessen, gepackt und war kurz nach 7 zurück auf den Trail. Aus dem geplanten Morgenessen im Restaurant wurde halt nichts.
Die ersten paar Meilen hatte ich ein komisches Gefühl im Magen, vielleicht habe ich gestern ein schlechtes Bier erwischt. 🙂 Nach einem Gang in die Büsche wurde es dann langsam besser. 🙂
Kurz nach den Tuolumne Falls kam mir ein Ranger entgegen und ich musste meine Permits zeigen. Alles i.O. 🙂 Beim Mittagessen kreuzten 5 Ranger auf 3 Mulis und 2 Pferden den Weg. Kurz nachdem ich wieder auf den Trail war, wollte ein weiterer Ranger das Permit sehen. Ich konnte ihn aber damit abspeisen, dass ich es heute schon einmal habe zeigen müssen. 🙂 Er gab sich damit zufrieden und sagte, dass noch 2 weitere Ranger kommen würden, denn sie seien in einer Gruppe am Arbeiten gewesen.
Und so war es auch: Der nächste Ranger war eine junge Frau, die fragte aber nicht nach dem Permit. Der letzte Ranger war dann wahrscheinlich der Chef von allen, er wollte auch noch mein Permit sehen. Er war zum Glück mit der elektronischen Version des PCT Permits auf dem Handy zufrieden. 🙂 Er meinte noch, dass nächstes Jahr vieles ändern würde und bei einem Flip Flop die Permits im Yosemite NP ihre Gültigkeit verlieren würden.
Dann konnte ich wieder in Ruhe weiterwandern. Beim Miller Lake hab ich eine Pause gemacht und bin eine Runde schwimmen gegangen. Es war herrlich erfrischend. 🙂 Es folgte ein steiler Abstieg und nachfolgend ein Anstieg bis zum 3100 m hohen Benson Pass.
Von dort war es nur noch ein kurzer Abstieg zum Smedberg Lake, wo ich kurz vor Sonnenuntergang das Zelt aufgestellt habe. Mit den gut 25 Meilen Tagesleistung bin ich zufrieden, da der Trail heute einige Auf und Abstiege beinhaltete, auf nicht immer einfachem Gelände. 🙂
TAG 125 – Mile 968 bis Mile 990
Montag 26. August 2019, total 35 Km gewandert.
Ich habe sehr gut geschlafen. Am Morgen gab es im Zelt leichten Kondens, was ja verständlich ist, bei der Lage direkt am See. Um 7 bin ich losmarschiert.
Heute ging es 3 Mal über einen Pass und wieder hinunter, wobei jedesmal etwa 400 – 500 Höhenmeter geleistet werden mussten. Es war den ganzen Tag schön und sehr warm. 🙂 Die letzten 3 Meilen ging es nur noch leicht bergauf, dem Falls Creek entlang. Für 2 Flussquerungen musste man durchs Wasser gehen. 🙁
Leider gab es erst gegen Abend einen See zum Schwimmen, den Wilma Lake. Ich habe mich schon den ganzen Tag gefreut auf die Abkühlung. So hab ich das Bad im relativ warmen Wasser genossen und gleich noch das Hemd gewaschen. 🙂
Zwischendurch gab es immer wieder Spots mit vielen Moskitos. 🙁 Zum Glück habe ich in Reds Meadows einen neuen Spray gekauft. 🙂 Das Zelt hab ich bei Meile 990, etwa 30 Meter vom Ufer des Falls Creek aufgestellt. Die Moskito Situation war hier relativ harmlos. 🙂
TAG 126 – Mile 990 bis Mile 1010
Dienstag 27. August 2019, total 32 Km gewandert.
Ich habe am Morgen wieder etwas rumgetrödelt und bin erst gegen acht Uhr auf den Trail gekommen.
Was mir gleich aufgefallen ist, die Moskitos waren am Morgen schon sehr aufsässig und haben an Stellen gestochen, die eingesprayt waren. 🙁 Das letzte Mal als ich das beobachtet habe, hat das Wetter geändert.
Beim Dorothy Lake wollte ich eigentlich schwimmen gehen, aber als ich das Hemd ausgezogen habe, wurde ich von Moskitos umzingelt. 🙁 So hab ich mich schnell wieder angezogen und bin halt nur etwas durchs Wasser gelaufen. 🙂
Nach dem Mittagessen ging es den Kennedy Canyon hinauf. Es war sehr tüppig, zum Glück wurde die Sonne immer öfters von Quellwolken abgedeckt.
Im Canyon traf ich noch auf ein Hiker Paar, das ich das letzte Mal irgendwo in Oregon oder Washington gesehen habe. Die beiden müssen auch nur noch 300 Meilen absolvieren, SOBO bis zum Kearsarge Pass. Gestern hab ich Beast angetroffen, den ich das letzte Mal vor 3 Monaten in Südkalifornien gesehen habe. Er ist vom Walker Pass nach Ashland gejumpt und muss jetzt noch den ganzen Nordkalifornien Teil nachholen. Es ist immer wieder interessant, welche Flip Flop Kombinationen gemacht wurden. 🙂
Falls Creek Meadow Dorothy Lake CA Dorothy Lake CA Stella Lake CA Versorgungs Karawane Humboldt Toiyabe National Forest Aufstieg zum Sonora Pass, Blick zurück Richtung Südost Aufstieg zum Sonora Pass, Blick zurück Richtung Süd Aufstieg zum Sonora Pass Campspot oberhalb Leavitt Lake Oberhalb Leavitt Lake, Blick Richtung Süd Sonnenuntergang oberhalb Leavitt Lake
Beim Aufstieg zum Sonora Pass, höre ich das erste Donnergrollen. Zum Glück ist das Gewitter noch etwas entfernt. Es zieht aber immer mehr zu. Bei Meile 1010 stelle ich das Zelt auf und schon eine Viertelstunde später beginnt es zu regnen. 🙁
Ich koche das Nachtessen im Zelt. Kaum bin ich damit fertig, ist das Gewitter abgezogen und die Sonne trocknet alles schnell wieder ab. 🙂 Am Abend steige ich noch auf den Bergkamm oberhalb des Campspots und geniesse die wunderbare Aussicht auf die umliegenden Berge. 🙂