2005 Westkanada

Reise vom 16.07.2005 – 18.08.2005

>> 2. Woche

Während 5 Wochen waren wir mit dem Wohnmobil in Westkanada unterwegs.

Die Reise führte uns in 4 Wochen von Vancouver durch den Süden British Columbias, durch die Nationalparks Albertas hinauf in die Cariboo Region und auf der «Mountain to See» Route zurück nach Vancouver.

Die 5. Woche haben wir auf der wunderschönen Vancouver Island verbracht. 

Route der ersten Woche


Samstag 16. Juli 2005 – Zürich – Toronto – Vancouver

Heute ist der erste Tag unserer grossen Reise. Eugen hat sich freundlicherweise zur Verfügung gestellt, um uns zum Flughafen zu bringen. 
Das grosse Gepäck haben wir schon am Vorabend eingecheckt.

Beim Studium der Abflugliste müssen wir leider festellen, dass die Abflugzeit der Air Canada AC-879 von 11:40 auf 12:15 verschoben wurde. 
Nach einer kurzen Kaffeepause verabschieden wir uns von Eugen und Leon und passieren um 10:30 die Passkontrolle. 
Mit der Metro gehts zum neuen mid-field Terminal hinaus. Dort angekommen, sehen wir „unsere“ B-767 aus Toronto gerade erst vom Rollweg ans Terminal fahren.

Um 11:45 Uhr ist Boardingtime und wir freuen uns auf den kurz bevorstehenden Abflug. 
Nach einer halben Stunde kommt die Durchsage vom Piloten, dass sich wegen fehlender Koffer der Abflug etwas verzögert. 
Und als ob wir nicht schon genügend gewartet hätten, entlädt sich zu guter Letzt noch ein Gewitter über dem Platz, was den Start wiederum um eine halbe Stunde verschiebt.

Endlich, um 13:05 starten wir auf der Piste 16. 
Es ist ein ruhiger Flug, das Personal ist freundlich und aufmerksam.

Nach 9 Stunden Flugzeit, um 15:30 Uhr Eastern Time landen wir in Toronto. Die Temperatur beträgt 31 °C. 
Bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 95 Prozent und starkem Dunst fühlen wir uns wie in den Tropen.

In ca. 1 Stunde haben wir das Prozedere mit der Einreisebehörde, dem Zoll und der Gepäckaufgabe erledigt und sitzen im Airbus A-320 nach Vancouver. 
Pünktlich, zur geplanten Ablflugzeit um 17:00, geht ein Gewitter über dem Platz nieder, was den Takeoff um 1 Stunde verzögert. 
Das haben wir doch heute irgendwie schon einmal erlebt.

Nach 4.5 Stunden Flug landen wir um 19:30 Pacific Time in Vancouver. 
Wir leisten uns den Luxus (45$) und lassen uns in einer Limousine nach Vancouver Downtown fahren. 
Der Fahrer möchte und gleich noch eine Stadtrundfahrt andrehen, aber das lassen wir für heute mal schön bleiben.

Wir sind ziemlich geschafft und möchten nur noch schlafen gehen. In der Schweiz wäre es ja bereits schon 6 Uhr Morgens. 
Wir beziehen unser Zimmer im 26. Stock des Hotels Empire Landmark und befinden uns schon kurz darauf im Tiefschlaf.


Sonntag 17. Juli 2005 – Vancouver

Der Jetlag hat uns voll im Griff und wir sind schon alle um 5 Uhr wach. Wir geniessen den Ausblick vom Balkon im 26.Stock unseres Hotels auf die Wolkenkratzer, den Hafen und Nordvancouver.

Nach dem Frühstück um 8 Uhr wollen wir einige Sehenswürdigkeiten der Stadt entdecken. 
Wir spazieren auf der Robsonstreet Richtung Osten – an den vielen Einkaufsläden vorbei und bestaunen die Auslagen. Wir sehen auch schon bald einige interessante Kaufobjekte, aber die meisten Geschäfte haben am Sonntag erst um 10 Uhr offen. Wir müssen uns daher noch ein wenig gedulden.

Viele Geschäfte an der Robsonstreet sind asiatisch und auch auf der Strasse begegnen uns viele Leute asiatischer Herkunft. An der Ecke Robson/Howe Street biegen wir ab, Richtung Norden zum Hafen. Uns beindrucken die vielen Wolkenkratzer aus Glas und Beton und schiessen einige Fotos.
Am Canada Place herrscht ein reges Treiben. Grosse Kreuzfahrtschiffe werden be- und entladen und es herrscht ein reger Flugbetrieb von kleinen Wasserflugzeugen.

Nach einem Kaffee bei Mc Donalds gehts zu Fuss weiter Richtung Gastown. Hinter einer grossen Traube von Touristen hören wir plötzlich seltsame Geräusche und sehen Dampf aufsteigen: das ist sie, die berühmte Steamclock.
In einem Touristenladen decken wir uns mit den ersten Souvenirs ein: Kleider mit Canada / Vancouver Aufdruck gibt es hier in allen Variationen. 
Nachdem der erste Kaufrausch befriedigt ist, entschliessen wir uns, den Rest des Tages im Stanley Park zu verbringen. Wir laufen auf dem Coal Harbour Seawalk Richtung Westen. Auf der Höhe des Wasserflughafens sehen wir einen Seehund im Wasser schwimmen.

Der Stanley Park ist an diesem Sonntag stark besucht. Auf dem Veloweg fahren pausenlos Radfahrer oder Skater und es ist manchmal richtig gefährlich, diesen zu kreuzen. 
Das obligate Foto bei den Totem Pfählen wird geschossen und es geht an schönen Parkanlagen vorbei zum Vancouver Aquarium.

Etwas enttäuscht sind wir schon, als wir bemerken, dass es hier mittlerweile keine Orcas mehr zu bestaunen gibt, zum Glück gibts die Belugawale noch. 
In Anbetracht der kleinen Bassins in denen die Tiere gehalten werden, sind wir aber auch wieder froh, das hier kein Schwertwal ein trostloses Leben verbringen muss.

Zurück auf dem Rundweg beschliessen wir, den nächsten Gratisbus zu nehmen, um den Rest des Parks zu umrunden. 
Wir warten mit ca. 10 anderen Leuten an der Haltestelle als ein Bus harannaht. Trotz Haltezeichen fährt er einfach an uns vorbei. 
Nach einer Viertelstunde kommt der nächste Bus. Dieser ist so überfüllt, das der Busfahrer nur noch 3 Personen unserer Gruppe mitnimmt. 
Wir beschliessen, das Abenteuer Busfahrt zu besiegeln und den Heimweg zu Fuss anzutreten.

Ueber den Reservoir- und Beaverlake Trail geht es an riesigen Douglasien vorbei zum Beaverlake. 
Manchmal hat man das Gefühl in einem Urwald zu sein, so gross sind die Farne und Blätter der Pflanzen. 
Zur grossen Freude aller, sehen wir hier die ersten Eichhörnchen, die überhaupt keine Angst vor Menschen haben. 
Der Beaverlake ist eine Augenweide. Der ganze See ist voller Seerosen.

Ueber den Rosengarten gehts zurück in die City. Bis an den Parkrand unterhalten uns immer wieder die frechen Eichhörnchen, mittlerweile haben wir 15 von ihnen gezählt. 
Vom Parkausgang ist es nur noch eine Viertelstunde bis in unser Hotel, wo wir um ca. 18 Uhr doch ziemlich erschöpft ankommen.

Nach dem Duschen macht sich bei Ladina und Daniela der Jetlag bemerkbar. Kaum liegen sie auf ihrem Bett, sind sie schon eingeschlafen.

Um 20:30 sind alle wieder einigermassen wach und wir freuen uns auf das Abendessen. 
Wir gehen ins Mill Marine Bistro beim Wasserflughafen. 
Die Kinder essen Pizza, Daniela einen Salat, und ich geniesse einen sehr feinen Fisch mit Penne an einer Knoblauch/Peperonisauce.

Nicht schlecht staunen wir, als ein Paar am Nebentisch ein grosses Bier bestellt. 
Es wird ihnen ein Krug mit ca. 2.5 Liter Inhalt ! serviert. 
Als sie nach ca. einer Viertelstunde ihre Riesenportionen Essen serviert bekommen, haben die zwei das Bier schon leergetrunken. 
Die Dimensionen sind hier halt in vielen Beziehungen etwas grösser als in Europa.



Montag 18. Juli 2005 – Vancouver – Langley

Wir haben die Zeitverschiebung immer noch nicht ganz überwunden. Um 6 Uhr sind alle hellwach. 
Nicht ganz unschuldig ist ein SMS von This aus Mallorca, dass um diese Zeit eintrudelt. 

Um 7 Uhr versuche ich zum ersten Mal, unseren Campervermieter Travelhome in Vancouver Langley anzurufen, um den Transfer zu organisieren. Leider scheint um diese Zeit noch niemand zu arbeiten. 
Auch ein Blick vom Balkonfenster bestätigt meinen Eindruck: Die Strassen sind noch wie ausgestorben. 
Der 2. Versuch gegen 8 Uhr ist dann erfolgreich. Eine freundliche Stimme am anderen Ende bestätigt mir, dass uns ein weisses Pacific Taxy um 13 Uhr vor der Lobby abholen würde. 
Da unser Wohnmobil erst heute morgen zurückgebracht werde und zuerst gecheckt werden müsse, gehe das leider nicht früher. Dies haben wir aber auch nicht anders erwartet. 

Wir beschliessen, nach dem Frühstück das Zimmer zu räumen und anschliessend nochmals zum Shoppen nach Gastown zu gehen. 

Pünktlich um 13 Uhr fährt ein weisses Pacific Taxi vor und liefert uns nach ca. 3/4 Std. Fahrzeit bei Travelhome in Langley ab. 
Zu unsererer Ueberraschung sprechen uns die freundlichen Mitarbeiter im Office in perfektem Deutsch an. 
Unser reservierter Wohnmobiltyp, ein 22 Fuss- Modell, ist leider nicht mehr verfügbar und wir bekommen ein gratis Upgrade auf ein 27 Fuss Fahrzeug. 
Da bei unserem Gefährt gerade noch ein Oelwechsel gemacht wird, müssen wir noch eine Stunde warten, bis wir es zu Gesicht bekommen. 
Dann ist es soweit, ein für unsere Verhältnisse riesiges Wohnmobil wird vorgefahren. Das Fahrzeug hat Jahrgang 2004 und erst 16’000 km auf dem Buckel.

Es folgt eine ausführliche Einweisung. Bei all den vielen technischen Installationen, die in solch einem Fahrzeug installiert sind dauert das rund eine Stunde.

Danach verstauen wir unsere Sachen im riesigen Kofferraum.

Nun geht es los zum nächsten Safeway für den ersten Einkauf. 

Das Fahren des rund 8m langen Fahrzeugs ist sehr einfach, nur der grosse Wendekreis, das schwammige Lenkverhalten und der lange Bremsweg sind anfangs gewöhnungsbedürftig. 

Im Saveway kaufen wir ziemlich ziellos ein und wir nehmen uns vor, beim nächsten Mal eine Einkaufsliste zu machen. Bei dieser riesigen Auswahl ist ein effizientes Einkaufen nicht gerade enfach. 
Nachdem alles verstaut ist, machen wir uns um etwa 17:30 auf den Weg zu unserem ersten Etappenziel, dem Sasquatch Provincial Parc bei Harrison Hot Springs. 
Wir wollen auf schnellstem Weg zum Trans Canada Highway Richtung Ost kommen. Da die Strassenschilder nur den Strassennamen und nicht die Destination angeben, verfahren wir uns schon mal tüchtig. Nach fast einer Stunde Irrfahrt in die falsche Richtung und einem Stop mit Kartenstudium haben wir das System begriffen. 

Das geplante Etappenziel scheint uns nun doch etwas zu weit gesteckt zu sein und wir beschliessen, die erste Nacht auf dem Fort Camping in Langley zu verbringen. 
Diesen Platz finden wir auf Anhieb und buchen eine Campsite mit Wasser, Strom und Abwasseranschluss.
Daniela kocht fürs erste Campernachtessen Spaghetti an Tomatensauce, die uns allen herrlich schmecken. 
Um 21:30 liegen die Kinder in ihrem Alkovenbett über der Fahrerkabine und schauen noch etwas TV. Eine halbe Stunde später schlafen alle tief.



Dienstag 19. Juli 2005 – Langley – Manning PP – Bromley Rock PP

Die erste Nacht im Camper haben alle gut überstanden. Die Betten sind bequem und genügend gross. 
Das Fort Camping hat uns gut gefallen. Es liegt direkt am Fraser River und die sanitären Anlagen sind sehr sauber. Am Abend und am Morgen hörten wir zwar einige Züge voreifahren, aber in der Nacht war es absolut ruhig. 

Das Wetter ist an diesem Morgen erstmals bewölkt, der Wetterbericht verspricht aber bis Samstag weiterhin schönes Sommerwetter bei Temperaturen bis 30 Grad. 
Trotzdem ist es sehr kühl an diesem Morgen und wir genießen das Frühstück im Wohnmobil. 

Um 10 Uhr fahren wir los und da beginnt sich der Himmel auch schon aufzulockern. Wir fahren auf dem Highway 1 Richtung Osten – es hat ziemlich viel Verkehr. 
Kurz vor Hope machen wir einen Abstecher zu den Brautschleierfällen.

Diese liegen in einem schönen Zedernwald und sind zu Fuß in einer Viertelstunde zu erreichen. Der Bach fährt für diese Jahreszeit viel Wasser, so dass sich dieser kurze Abstecher wirklich gelohnt hat. 
Bei einer Tankstelle rufen wir unseren Vermieter an, weil bei unserem Wohnmobil manchmal die ABS Lampe aufleuchtet. Wir könnten das ignorieren, meint die freundliche Auskunft von Travelhome, da die Bremsbeläge gestern gecheckt wurden; es handle sich wahrscheinlich um einen defekten Sensor. 
Beruhigt machen wir uns auf die Weiterfahrt. 
Nach Hope nehmen wir den Highway 3 Richtung Princeton. Es hat fast keinen Verkehr und das Fahren macht richtig Spaß. 

Im Manning PP machen wir den nächsten Halt. Im Shop bei der Park Lodge kaufen wir unseren Lunch und die fehlenden Dinge für das Nachtessen ein. 
Hier gibt es sehr viele Erdhörnchen (Columbian Ground Squirrel), die überhaupt keine Angst vor Menschen haben. Unsere Kinder genießen das Füttern dieser putzigen Tierchen, wir können sie kaum zur Weiterfahrt motivieren.
Die Fahrt durch den Manning PP erinnert uns etwas ans Engadin, über den Ofenpass. 
Die gut ausgebaute Strasse geht rauf und runter, gesäumt von Kiefer bewachsenen Berghängen und idyllischen Bächen. 
In Princeton ist ein Tankstopp fällig. Es gehen rund 142 Liter Regular Unleaded in den Tank, ich kann es kaum fassen. Zum Glück ist der Benzinpreis mit 96 Cent/Liter einigermaßen erträglich. 
Ab Princeton, geht es noch 28 km weiter Richtung Keremeos bis zum Bromley Rock Provincial Park.
Leider sind nur noch Campsites in der Nähe der Strasse frei. 
Hier gibt es einen sehr schönen Badestrand am Similkameen River, den wir umgehend ausprobieren.

Das Wasser ist zwar etwas frisch, aber für eine Viertelstunde schwimmen reicht es aus. 

Beim Ranger bezahlen wir 14$ für die Campsite und 6 Dollar für ein Bündel Feuerholz. 
Zum Nachtessen brutzeln wir Hamburger auf unserem ersten Canada Lagerfeuer.
Nach dem Essen machen wir noch einen kurzen Abendspaziergang und legen uns um ca. 22 Uhr glücklich und zufrieden schlafen.



Mittwoch 20. Juli 2005 – Bromley Rock PP – Keremeos – Skaha Lake

Trotz naher Strassenlage unserer Campsite, haben wir sehr gut geschlafen. Um 8:30 sind auch die letzen aufgestanden. Der Himmel ist wolkenlos und die Temperatur beträgt an diesem Morgen schon über 10 Grad. Wir geniessen ein Spiegeleier – Frühstück im Freien.
Die Vegetation wird zunehmend karger, ist aber nicht minder reizvoll. Die Gebäude und die Landschaften erinnern uns an Westernfilme.

Nach dem Abwasch fahren wir um 10 Uhr los Richtung Keremeos. Die Strasse folgt dem Flusslauf des Similkameen River.
Die Vegetation wird zunehmend karger, ist aber nicht minder reizvoll. Die Gebäude und die Landschaften erinnern uns an Westernfilme.

Rund um Keremeos ist der Strassenrand gesäumt von Verkaufsläden, die Früchte anbieten. Im Städtchen biegen wir ab auf den Highway 3A Richtung Penticton.

Am Yellow Lake machen wir einen kurzen Stop. Der Farbe wegen müsste dieser See Green Lake heissen, denn er ist überwuchert mit Grünalgen. Auf einer Informationstafel ist zu lesen, dass der See wegen ungünstiger Strömungsverhältnisse künstlich mit Sauerstoff versorgt werden muss. Ich habe immer gedacht, dies gibt es nur bei unseren nitratbelasteten Seen in Europa.
Etwa um 11:15 Uhr erreichen wir bereits unser Tagesziel, den Banbury Green RV Park in Kaleden. Vom Highway führt eine schmale, steile Strasse hinunter zum Park, direkt am Ufer des Skaha Lake. Wir haben Glück, denn es hat nur noch einen freien Platz für ein 27 Fuss Fahrzeug.

Da wir noch Einkäufe machen müssen, fahren wir mit dem Wohnmobil nach Penticton in einen Walmart. Bis wir in diesem riesigen Laden alle Sachen gefunden haben, vergeht mehr als eine Stunde. Es gibt hier wirklich günstige Sachen: so kriegt man 1 paar Wrangler Jeans für 20$. Nach dem Einkauf gehen wir zu Mc. Donalds zum Lunch – zum letzten Mal, wie wir uns das schon oft vorgenommen haben.

Um 14 Uhr sind wir wieder zurück auf dem Banbury Green RV Park und schliessen unser Wohnmobil an Wasser und Strom an.

Daniela möchte das erste Mal unsere schmutzige Wäsche waschen. Die Waschmaschine kennt genau 3 Programme: Hot, Warm und Cold. Da unsere Wäsche nicht sehr schmutzig ist, entscheiden wir uns für das Programm «Cold». Wir geben das Waschpulver in die Maschine, danach die Wäsche, schliessen den Deckel, werfen 1 Dollar und 2 Quarters ein und warten gespannt auf das Resultat. Nach 40 Minuten haben wir das Ergebnis: Alles ist sauber geworden, trotz mehrfacher Vorwarnungen unserer kanadaerfahrenen Bekannten, die immer das Gegenteil behauptet haben. Wir haben diese Tips einfach ignoriert, das Waschmittel im Walmart gekauft und die Anleitung des Waschmittelherstellers befolgt: wenig Wäsche = Massbecher 1, viel Wäsche sind Massbecher 2 😉

Unsere Kinder haben inzwischen im Skaha Lake bereits ein Bad genossen und sind auf dem Rasen beim Jassen.

Nach einem erfrischenden Bad entschliesse ich mich, dem Seeufer entlang bis nach Penticton zu laufen, um dort im Liquor Store noch Bier und Wein zu kaufen. Nach 1.5 Std. Fussmarsch bei über 30 Grad Hitze erreiche ich Penticton und kaufe 2 Flaschen Rotwein und 6 Flaschen Bier für 30$ ! Alles wird in den Rucksack verpackt und es geht wieder 1.5 Std. zurück zur Familie.

So können wir zu unserem Tunfisch-Hörnlisalat Nachtessen einen guten Tropfen Wein geniessen.

Weil keine Feuerstelle am Strand mehr frei ist, schauen wir uns zum Abschluss des Tages im Wohnmobil eine DVD an.



Donnerstag 21. Juli 2005 – Skaha Lake

Auf Wunsch der Kinder haben wir uns entschlossen, noch einen weiteren Tag an diesem schönen Platz zu verbringen.

Im Office sagt man uns, dass unsere Campsite schon weiter vergeben sei. 
Wir können aber nach kurzem Umdisponieren nochmals für maximal einen weiteren Tag bleiben. 
Das Schild «No Vacancy» vor dem Office sagt es eigentlich schon: Heute ist alles ausgebucht. 

Die Temperatur ist auch in der Nacht nicht unter 20 Grad gesunken. 
Laut der Dame von der Reception wird es heute 37 Grad warm. Dies sei in dieser Region keine Seltenheit, meint sie, letztes Jahr hätten sie einmal 45 Grad gehabt. 
Nach dem Frühstück wäscht Daniela noch den Rest unserer Sachen, die wir dann vor dem Camper zum Trocknen aufhängen. 

Am See gibt es nun wieder freie Feuerstellen. 
Wir stellen unsere Campingstühle dahin, um einen Platz für den Abend zu reservieren. Für 2$ kaufen wir im Office Feuerholz, dass wir anschliessend mit einer Schubkarre zur Feuerstelle transportieren. 
Einem romantischen Abend am See steht nun nichts mehr im Wege. 

Als nächstes wollen wir einen der Fruit Stand’s besuchen, die es in zahlreicher Menge am Highway 97 gibt. 
Nach einer halben Stunde Fussmarsch den Berg hinauf, gelangen wir zum Number 1 Fruit Stand.

Hier gibt es eine grosse Auswahl an Früchten und Gemüsen, aber auch Glacé und Getränke sind erhältlich. 
Wir decken uns mit Salat und Früchten ein und geniessen ein Glacé im Streichelzoo. 
Den gefrässigen Ponys und Ziegen verfütten wir gleich die Hälfte unseres Eises, denn es schmeckt nicht besonders. 

Wieder zurück auf dem Camping verbringen wir den Rest des Tages mit Baden und Spielen.

Oft werden wir gefragt, woher wir kommen und was für eine Sprache wir sprechen würden. 
Für unsere Kinder muss ich manchmal den Dolmetscher spielen, z.B. wenn andere Kinder wissen wollen, was Jassen für ein Spiel ist. 
Die Leute hier sind ausnahmslos freundlich und sehr hilfsbereit. 

Um vielleicht irgendwo noch etwas Grillierbares zu finden, mache ich mich zwischendurch zu Fuss auf den Weg Richtung Kaleden. 
Der Weg führt direkt dem See entlang, gesäumt von Beerenstreuchern und Kiefern. 
Nach einer Stunde Fussmarsch ist noch immer kein Shop in Sichtweite und ich nehme den Rückweg über die Pineview Strasse oberhalb des Sees in Angriff. 
Es ist interessant, über die Gartenzäune der unzähligen Villen zu schauen. Alle haben einen gepflegten Rasen, eine breite Garagenzufahrt und dahinter steht meist ein relativ simples Holzhaus, so wie man es aus amerikanischen Serien kennt. 

Zum Nachtessen gibt es heute Penne mit Speck und Salat. 
Beim Eindunkeln zünden wir ein Lagerfeuer an und geniessen die Abenstimmung am See.
Als um 23 Uhr der Vollmond aufgeht und sich im Wasser spiegelt, geht der Tag perfekt zu Ende.



Freitag 22. Juli 2005 – Skaha Lake – Okanagan – Lumby

Heute morgen ist es bewölkt bei ca. 20 Grad. 
Wir geniessen das Frühstück im Freien und sind um 10 Uhr abfahrbereit. 
Wir fahren zuerst nach Penticton in den Walmart, um dort einen Grillrost und Jeans zu kaufen. 
Nachher geht’s weiter auf dem Highway97 Richtung Norden. Die Strasse verläuft zuerst auf der linken Seite des Okanagan Lake. 

In Peachland essen wir in einem Zeller’s einen kleinen Lunch und machen im Save on Foods unsere Lebensmitteleinkäufe für das Wochenende. 
Als wir aus dem Laden kommen, regnet es mässig, was in diesem Gebiet eigentlich nicht oft vorkommt. 
Etwa 5 km vor Kelowna geraten wir in einen Stau. Dieser wird von der Okanagan Brücke verursacht, die nur total 3 Spuren hat. Eine Spur wird jeweils für die Richtung mit dem stärkeren Verkehrsaufkommen freigegeben.

Kelowna durchqueren wir wegen der vielen Lichsignale auch nur im Stop and Go Verfahren. Für die Strecke vor der Okanagan Brücke bis Ende Kelowna brauchen wir ca. eine Stunde. 
Nachher läuft der Verkehr wieder flüssig. 

In Vernon biegen wir auf die 25 Avenue, um unser Tagesziel, den Ellison PP anzusteuern. Kurz nach dem Ortsausgang sehen wir ein Schild: «Elisson PP Campground full». 
Wir versuchen es trotzdem und fahren die 10 Kilometer mit mehreren Baustellen zum Elisson PP. Es gibt noch viele freie Campsites, doch alle haben eine grüne Reservationstafel am Pfosten. 

So fahren wir wieder zurück nach Vernon und biegen dort auf den Highway 6 Richtung Nakusp ab. Wir nehmen uns vor, nun einfach den nächsten passablen Campingplatz anzusteuern. 

In Lumby zeigt die Tafel für den Mabel Lake PP ebenfalls «full» an und wir fragen auf der Tourist Information nach der nächsten Campmöglichkeit. 
Gleich auf dem Lions Camping finden wir noch einen freien Platz – sogar mit Wasser und Strom. Dieser Campinplatz ist ein wahrer Glückstreffer, ruhig und sehr sauber und mit 20 Dollar inkl. Feuerholz, warmen Duschen etc. ein wahrer Preisbrecher. 

Nachdem wir uns eingerichtet haben, trinken wir zuerst etwas Warmes und essen feinen Apfelkuchen. In der Zwischenzeit hat es aufgehört zu Regnen und wir machen nach einen Rundgang durch das hübsche Oertchen 
Am Abend zünden wir ein Lagerfeuer an und braten Steaks und Kartoffeln darauf. 
Unsere Kinder üben sich zum ersten Mal im Holzhacken, was uns Eltern am Anfang etwas Angstschweiss ins Gesicht treibt, aber sie erweisen sich zum Glück als handwerklich begabt. 

Zum Abschluss des Tages schauen wir uns noch eine DVD auf dem Laptop an, und gehen gegen Mitternacht schlafen.